
Was ist Yoga
Die ersten Schriften auf die der Yoga zurückgeführt werden kann, stammen aus der Zeit von 800 – 600 v. Chr. und werden «Veden» (Veda = Wissen) genannt. Yoga ist eine indische Lebensphilosophie, welche dazu dienen soll, den Menschen von seiner Körperlichkeit, aber auch seinem Ego zu lösen. Dies geschieht, unter anderem, über Meditation, verschiedene Körperübungen und die Kontrolle des Atmens. Auf die Philosophie an sich möchte ich an dieser Stelle aber nicht genauer eingehen.
In unserer Gesellschaft wird Yoga hauptsächlich durch die drei oben erwähnten Mittel praktiziert.
Um Yoga zu praktizieren, musst du weder besonders beweglich, noch besonders sportlich oder spirituell sein. Es gibt sehr viele verschiedene Yogastile, welche sich auf ganz unterschiedliche Ziele konzentrieren. So geht es vor allem auch darum einen Stil und eine Klasse zu finden, welche dir gefällt und für dich stimmig ist. Im folgenden findest du Erklärungen zu einigen Begriffen, welche im Yoga häufig benutzt werden, sowie den Yogastilen, welche ich in meinen Klassen anwende.

Wichtige Begriffe
Begriffe im Yoga kommen sehr oft aus der Sprache „Sanskrit“, welche – ähnlich dem Latein – eine „tote Sprache“ ist und nicht mehr aktiv gesprochen wird. Sämtliche Schriften auf die der Yoga zurückzuführen ist, sind aber in Sanskrit geschrieben, weshalb sich diese Begriffe noch immer halten.
Meditation
Die Meditation ist kein Begriff aus dem Sanskrit, sondern aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „nachdenken“ oder „nachsinnen“. Ziel der Meditation ist es aber eigentlich nicht, aktiv über etwas nachzudenken, sondern viel mehr seine Gedanken zur Ruhe kommen zu lassen und so seinen Geist zu leeren. Es gibt sehr viele, unterschiedliche Meditationsarten und es ist wohl sehr individuell, welche einem nun gefällt. Folgendes sind Beispiele von Meditationen, welche ich in meinen Klassen einsetze:

- Achtsamkeitsmeditation: Dabei wird die Wahrnehmung bewusst auf ein bestimmtes Objekt, wie z.B. die Atmung, konzentriert.
- Bodyscan: ist eher eine Vorstufe der Meditation, bei der die Wahrnehmung stufenweise auf einzelne Körperteile gerichtet wird.
- Energiemeditation: dabei wird sich der Energiefluss durch den Körper vorgestellt. Dies kann durch die Visualisation von Licht oder Farbe unterstützt werden.
- Chakren-Meditation: Chakren sind Energiezentren (lies dazu mehr weiter unten). In dieser Meditation konzentriert man sich auf ein einzelnes Chakra oder lässt die Wahrnehmung durch mehrere wandern.
Asana
bedeutet so viel wie „Körperübung“ und ist der in unserer Gesellschaft wohl bekannteste Teil des Yogas. Es sind die verschiedenen Positionen, welche während dem aktiven Teil einer Yogaklasse eingenommen werden, um so Muskeln zu kräftigen, die Beweglichkeit zu fördern, das Gleichgewicht zu trainieren und die Körperhaltung zu verbessern.
Jede einzelne Körperübung, oder eben Asana im Yoga hat einen eigenen Namen. Einige davon kennst du vielleicht bereits wie den herabschauenden Hund (Adho Mukha Svanasana) oder den Baum (Vrikshasana). Diese Namen kommen alle ursprünglich aus dem Sanskrit und enden in der Regel auf -asana, also eben „Übung“.

Savasana
Ist die Asana, welche in der Regel am Schluss der Yogaklasse eingenommen wird. Dabei liegt man auf dem Rücken auf der Matte und schliesst die Augen. Ganz klassisch liegen die Arme mit den Handflächen nach oben neben dem Körper und die Beine sind flach ausgestreckt.
Mir ist es allerdings wichtig, dass sich meine Schüler:innen am Schluss der Klasse gut entspannen können, weswegen man sich auch gerne eine Knierolle unterlegen, die Beine anziehen oder die Hände auf den Bauch legen darf.
Pranayama
Pranayama bedeutet so viel wie «Atemkontrolle» (Prana = Lebensenergie / Atem, Ayama = beherrschen / kontrollieren). Der Atem wird im Yoga als DIE Lebensenergie beschrieben. Mit der Atmung können wir unter anderem Einfluss auf unsere Wahrnehmung, unser Stresslevel und unser Gefühlsempfinden nehmen. Dabei helfen verschiedene Atemübungen. Die korrekte Atmung kann dir zudem helfen, besser in eine Asana zu kommen und zu entspannen.

Yogastile
Hatha Yoga
Einheit von Sonne (Ha) und Mond (Tha) oder auch Yin und Yang
Der Hatha Yoga ist quasi der „Urvater“ unserer modernen Yogastilen. Das Ziel des Hatha-Yogas ist es die Energien in unserem Körper auszugleichen und in Harmonie zu bringen. Dies geschieht zum einen über die Atmung und die Meditation, des weiteren auch über die Asanas. Im Hatha Yoga gibt es total 84 Asanas, welche sitzend, liegend oder stehend geübt werden. Ein besonderes Augenmerk liegt im Hatha Yoga auf der Ausrichtung von Kopf – Wirbelsäule – Hüfte – Knie – Füsse. Diese sollte korrekt sein, damit die Energien frei fliessen können. Der Hatha Yoga besteht aus gehaltenen Asanas, sowie Übergängen.
Vinyasa Yoga
Der power-gelandene Flow-Yoga
Im Vinyasa Yoga befindest du dich zu grossen Teilen permanent in Bewegung. Verschiedene Asanas werden zu kreativen Bewegungsabläufen (sogenannten Flows) aneinander gereiht und so praktiziert. Vinyasa Yoga erinnert fast schon an einen Tanz und wird zu Musik praktiziert. Die Atmung spielt zudem eine zentrale Rolle und die verschiedenen Asanas werden oft mit der Ein- und Ausatmung eingenommen und mit der wieder gewechselt. Der Kreislauf wird so stark angeregt und du kommst auch gerne mal ordentlich ins Schwitzen.
Yin Yoga
Loslassen auf allen Ebenen
Yin Yoga ist ein sehr ruhiger Yogastil, welcher hauptsächlich im Sitzen und Liegen praktiziert wird. Die Asanas werden sehr lange gehalten und der Fokus liegt darauf, möglichst tief in eine Entspannung zu kommen. Dazu kommen auch oft Hilfsmittel wie Kissen, Blocks und Decken zum Einsatz, damit du dich möglichst „gemütlich“ einrichten kannst. Yin Yoga wirkt vor allem auf die Faszien, sowie die inneren Organe, Emotionen und den Geist.
Yoga Nidra
Die Seelenreise zum Kraftplatz
Yoga Nidra wird im Unterschied zu den anderen Yogastilen liegend praktiziert und gleicht mehr einer angeleiteten Meditation. Die Augen sind während des Yoga Nidras geschlossen. Yoga Nidra kann sehr gut als „Gedankenreise“ beschrieben werden. Als Instruktorin führe ich dich auf eine gedankliche Reise zu einem sogenannten Kraftplatz. Diesen visualisierst du dir in Gedanken mit all deinen Sinnen. Ziel des Yoga Nidras ist es tiefe Entspannung zu erfahren, aber auch positive Affirmationen zu setzen. Nach dem Yoga Nidra sollst du dich erholt und rundum zufrieden fühlen.

Der Rhythmus des Körpers, die Melodie des Geistes und die Harmonie der Seele
B.K.S. Iyengar
schaffen die Symphonie des Lebens